Der Lupenblick
auf den emotionalen Kern des Geschehens wird in der Skulptur »Abnahme vom Kreuz« besonders
deutlich, wenn die einst gütigen Hände von Jesus-Christus selbst eine Handreichung erfahren.
Wenn Zaytzev seinen Teil der Bildsprache, exotische Früchte, wie Erdbeeren, Bananen oder Quitten
hinzufügt, versinnbildlicht er damit den Import der christlichen Kultur aus dem Süden. Der Gedanke
der Konservierung wird durch den Guss dieser Motive in Eier aus Kunstharz, die hierbei zu
merkwürdigen Embryonen erstarren, um so plakativer, und zeigt gewissermaßen Zaytzevs Protest,
jenes künstlerische Gefühl aus einer restriktiven Zeit, als die Permer Holzskulpturen - verboten
oder erlaubt - entstanden waren, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Trennung idealistisch, aufoktruierter, religiöser Mystiken symbolisiert sich in dieser Ausstellung ganz plakativ durch die gestückelt, angedeuteten, halben Säulen aus Papier-Fragmenten, die drei Türen andeuten, welche in der russisch-orthodoxen Kirche das Allerheiligste vom Kirchenschiff und damit vom Gläubigen verbannten.
Vlad und Olavo sind ausschließlich dem Dogma der Kunst behaftet und manifestieren nur durch sie ihre Konfession. So andersgeartet die Objekte der beiden Künstler auch sind, realistisch bis surreal die Bronze-Skulpturen von Vlad und so abstrakt die »Icons« von Olavo zum anderen, sie passen perfekt zusammen, bilden eine harmonische Einheit, als wäre von der Initialzündung bis zum Bekenntnis das selbe Ritual der Verursacher für die Ausprägung in einem modernem Gesicht, das Lust auf Schönheit, Witz und Ironie macht.
»Icons« heißen die kleinen standardisierten Symbole auf den Computerbildschirmen. Sie führen uns weiter, oft wissen wir gar nicht wohin, in dieser Welt aus Zahlen, Zeichen und Optionen. Die Analogie ist offenkundig und doch nur sehr oberflächlich gemeint. Olavos ursprünglicher Idee nach besteht das Grundmaterial der »Icons« bewusst aus einfachem Gebrauchs- und Industrieholz, hat aber in einem Akt formaler Gestaltung brachiale Versehrung - ein Kettensägenmassaker - erfahren, dem toten Holz neues ideelles Leben und damit »die Würde der Dinge« zurück gegeben. Ein »Icon« ist echt, wie eine Ikone selbst aufrecht wirklich ist und kein Abbild, kein Hinweis und keine Dekoration expliziert. Die Wirkung von Aufreihung ist Teil unserer Sehgewohnheiten - ich erinnere an den Computerbildschirm - und, weil der von Hause aus
Die Trennung idealistisch, aufoktruierter, religiöser Mystiken symbolisiert sich in dieser Ausstellung ganz plakativ durch die gestückelt, angedeuteten, halben Säulen aus Papier-Fragmenten, die drei Türen andeuten, welche in der russisch-orthodoxen Kirche das Allerheiligste vom Kirchenschiff und damit vom Gläubigen verbannten.
Vlad und Olavo sind ausschließlich dem Dogma der Kunst behaftet und manifestieren nur durch sie ihre Konfession. So andersgeartet die Objekte der beiden Künstler auch sind, realistisch bis surreal die Bronze-Skulpturen von Vlad und so abstrakt die »Icons« von Olavo zum anderen, sie passen perfekt zusammen, bilden eine harmonische Einheit, als wäre von der Initialzündung bis zum Bekenntnis das selbe Ritual der Verursacher für die Ausprägung in einem modernem Gesicht, das Lust auf Schönheit, Witz und Ironie macht.
»Icons« heißen die kleinen standardisierten Symbole auf den Computerbildschirmen. Sie führen uns weiter, oft wissen wir gar nicht wohin, in dieser Welt aus Zahlen, Zeichen und Optionen. Die Analogie ist offenkundig und doch nur sehr oberflächlich gemeint. Olavos ursprünglicher Idee nach besteht das Grundmaterial der »Icons« bewusst aus einfachem Gebrauchs- und Industrieholz, hat aber in einem Akt formaler Gestaltung brachiale Versehrung - ein Kettensägenmassaker - erfahren, dem toten Holz neues ideelles Leben und damit »die Würde der Dinge« zurück gegeben. Ein »Icon« ist echt, wie eine Ikone selbst aufrecht wirklich ist und kein Abbild, kein Hinweis und keine Dekoration expliziert. Die Wirkung von Aufreihung ist Teil unserer Sehgewohnheiten - ich erinnere an den Computerbildschirm - und, weil der von Hause aus
figurative Maler hier bildhaft zur Ruhe
kommt, in dem er der alltäglichen Flut von emotional leeren Bildern etwas wohltuendes entgegensetzt,
wird ein facettenreiches Ensemble denkbar.
Aber bei Olavo Schneider passiert mehr. Also erstmal, wer ist das? Kindheit im schwäbischen Ellwangen und im brasilianischen Sao Paulo, Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei Markus Lüpertz und Meisterschüler bei Per Kirkeby in Dänemark, ist seit 1981 freischaffender Maler mit Werkstätten in Süddeutschland, Lissabon und seit 1989 in Berlin. Vom begnadeten Zeichner - manch einer vermisst noch heute mehr weibliche Akte - zum Maler auf Großformaten mit Öl auf Leinwand. Ein Reisender und Geschichtenerzähler, das ist Olavo. Nicht nur mit dem Motorrad oder bei einem Bier, wenn er berichtet, er tritt mit jeder Aufgabe eine neue Reise an und nimmt uns mit.
Kurz und knackig: - Name: 00-Schneider. - Auftrag: Geschichte malen. - Tatort: ein Kelleratelier in Berlin/Schöneberg. - Motiv: entdecken und entdecken lassen. - Investigative Mittel: Farbe, Leinwand, Pinsel. - Psychologische Versuchanordnung: keine. - Impuls: Neugierde. - Motto: erzählen und erzählen lassen. - Konvergierende Technik: sammeln und verschenken. - Begleitende Analyseelemente: thesenhafte Zeichensprache und Symbolik sowie verschlüsselte arabische Schriftzeichen und Zahlen in geheimen Phantasiecodes, die sich - nebenbei bemerkt - in einem Prozess wunderbarer Variation befinden.
Zwei Theorien drängen sich auf, die eine aus der Kommunikationswissenschaft und die andere aus der jüngeren Kunstgeschichte; zwei Gedanken zum Verständnis und zur Sensibilisierung der Betrachtungsweise von Olavos Arbeiten.
»The Medium is the Message«, sagt McLuhan. Die Gestalt der Mitteilung formt deren Inhalt und somit das Wahrnehmungsmuster. Es macht also einen Unterschied auf welcher Plattform der Künstler die Geschichten präsentiert und schon das gewählte Medium ist aufgrund seiner Anmutung Bestandteil des Gesamteindrucks, also ein Teil der Geschichte. Der Maler trifft bei der Wahl des Untergrundes seine Entscheidung intuitiv stimmig, so dass wir als Betrachter bereits über das Medium einen wichtigen Aspekt der Geschichte erfassen.
Aber bei Olavo Schneider passiert mehr. Also erstmal, wer ist das? Kindheit im schwäbischen Ellwangen und im brasilianischen Sao Paulo, Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei Markus Lüpertz und Meisterschüler bei Per Kirkeby in Dänemark, ist seit 1981 freischaffender Maler mit Werkstätten in Süddeutschland, Lissabon und seit 1989 in Berlin. Vom begnadeten Zeichner - manch einer vermisst noch heute mehr weibliche Akte - zum Maler auf Großformaten mit Öl auf Leinwand. Ein Reisender und Geschichtenerzähler, das ist Olavo. Nicht nur mit dem Motorrad oder bei einem Bier, wenn er berichtet, er tritt mit jeder Aufgabe eine neue Reise an und nimmt uns mit.
Kurz und knackig: - Name: 00-Schneider. - Auftrag: Geschichte malen. - Tatort: ein Kelleratelier in Berlin/Schöneberg. - Motiv: entdecken und entdecken lassen. - Investigative Mittel: Farbe, Leinwand, Pinsel. - Psychologische Versuchanordnung: keine. - Impuls: Neugierde. - Motto: erzählen und erzählen lassen. - Konvergierende Technik: sammeln und verschenken. - Begleitende Analyseelemente: thesenhafte Zeichensprache und Symbolik sowie verschlüsselte arabische Schriftzeichen und Zahlen in geheimen Phantasiecodes, die sich - nebenbei bemerkt - in einem Prozess wunderbarer Variation befinden.
Zwei Theorien drängen sich auf, die eine aus der Kommunikationswissenschaft und die andere aus der jüngeren Kunstgeschichte; zwei Gedanken zum Verständnis und zur Sensibilisierung der Betrachtungsweise von Olavos Arbeiten.
»The Medium is the Message«, sagt McLuhan. Die Gestalt der Mitteilung formt deren Inhalt und somit das Wahrnehmungsmuster. Es macht also einen Unterschied auf welcher Plattform der Künstler die Geschichten präsentiert und schon das gewählte Medium ist aufgrund seiner Anmutung Bestandteil des Gesamteindrucks, also ein Teil der Geschichte. Der Maler trifft bei der Wahl des Untergrundes seine Entscheidung intuitiv stimmig, so dass wir als Betrachter bereits über das Medium einen wichtigen Aspekt der Geschichte erfassen.